Chirurgie
Die Chirurgie (griechisch χειρουργική [τέχνη] - die Handwerkliche Kunst) ist das medizinische Fachgebiet, welches sich mit der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen durch direkte, manuelle oder instrumentelle Einwirkung auf den Körper des Patienten (Operation) befasst.
Die Geschichte
Schon in der Steinzeit und der Antike lassen sich
Kopf-Operationen nachweisen, welche die Menschen überlebt haben müssen.
Dies kann man an Hand der Knochenfunde beweisen. Chirurgische Eingriffe
wurden schon bei den Ägyptern und Römern mit Werkzeugen durchgeführt,
die speziell für die Chirurgie bestimmt waren. Über die Erfolge ist
wenig bekannt. Bis zum Aufkommen der akademischen Medizin hat der Bader
oder Wundarzt mit handwerklicher Ausbildung kleinere Operationen
durchgeführt.
Eine wichtige Rolle spielte die Chirurgie in den
Kriegen. Wegen des fehlenden Wissens über Infektionsgefahren wurden die
Instrumente und die Hände des Arztes oft nicht gereinigt. Die Kittel
waren damals dunkel, damit man sie nicht so oft waschen musste. Die
Folge waren Wundinfektionen, gefolgt von Blutvergiftung (Sepsis) und Tod
Dies änderte sich langsam mit der Entdeckung der Ursache des
Kindbettfiebers. Ein wichtige Rolle für den Siegeszug der Chirurgie
spielten Hygienemaßnahmen, wie die Sterilisation von medizinischen
Werkzeugen und Materialien und die Desinfektion.
Vor Einführung der Narkose (1846) hatte die Chirurgie wegen der
hohen Schmerzen für den Patienten möglichst schnell zu arbeiten.
Todesfälle durch Schmerz (Schock) waren nicht selten. Sir Robert Liston
(1798-1847) amputierte aus Gewohnheit trotz zum ersten Mal eingesetzter
Narkose am 21. Dezember 1846 ein Bein in 28 Sekunden!
Die Kinderchirurgie
gehört zu den Teilgebieten der Chirurgie. Es handelt sich aber
tatsächlich um ein faszinierendes Gebiet der Kindermedizin, das ein
breites Spektrum von Erkrankungen unterschiedlicher Organsysteme des
Kindes abdeckt. Insofern gelten Kinderchirurgen als die letzten
Generalisten unter den Chirurgen.
Davon ist unbenommen, dass der einzelne Kinderchirurg sich in
der Regel klinisch und wissenschaftlich auf spezielle Arbeitsgebiete
konzentriert, um somit höchste Fachkompetenz zu erreichen.
Warum brauchen wir die Kinderchirurgie?
Erkrankungen und Bedürfnisse von kranken Kindern unterscheiden sich grundlegend von denen des Erwachsenen.
Kinderchirurgische Erkrankungen treten in allen
Entwicklungsstufen des Kindes auf.
Bereits der Fetus im Mutterleib kann Fehlbildungen oder Tumoren
aufweisen, die des dringlichen chirurgischen Handelns bedürfen. Die
schwierige Geburt geht im schlimmsten Falle mit einem Trauma einher.
Während der extrauterinen Entwicklung wirken innere oder äußere
Faktoren, die zu chirurgischen Erkrankung führen können.
Letztendlich behandeln Kinderchirurgen in enger Kooperation mit
Kinderärzten Krankheitsbilder von Neugeborenen, Klein- und Schulkindern
bis zu Adoleszenten. Ebenso wie das Erwachsenen- oder Greisenalter hat
jede dieser Altersstufen physiologische und entwicklungspsychologische
Besonderheiten, denen Rechnung zu tragen ist.
Kinderchirurgisches Denken und Handeln umfasst deshalb die
Vorbeugung, Erkennung, Prävention, konservative oder operative
Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Fehlbildungen,
Erkrankungen, Infektionen, soliden Tumoren und Verletzungen des Kindes.
Wir behandeln im Rahmen unserer kinderchirurgischen Sprechstunde Säuglinge, Kleinkinder, Kindergarten- und Schulkinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr. Die Versorgung von Notfällen und akuten Schmerzzuständen hat immer Vorrang.
Zur weiterführenden Diagnostik verfügen wir über Ultraschall sowie eine Harnstrahl-Einheit, so dass z.B. bei Bauchschmerzen und Harnwegserkrankungen mittels Ultraschall oder beim Einnässen mittels Harnstrahl-Messgerät die Diagnose gestellt und die sofortige Behandlung durchgeführt werden können.
Ambulante Operationen stellen den Hauptschwerpunkt unseres Behandlungsspektrums dar. Die Narkosen werden von einem Team sehr erfahrener Kinderanästhesisten durchgeführt. Daneben erfolgen kleinere Eingriffe, wenn es das Alter des Kindes zulässt, selbstverständlich in örtlicher Betäubung.